Die deutsche Sprache galt in der Popmusik in Deutschland durch den immensen englischsprachigen Einfluss beinahe schon als exotisch. In den letzten Jahren hat sich die Situation erfreulicherweise gewandelt und deutsche Songs verschiedener Richtungen werden ganz selbstverständlich produziert und konsumiert.
“Bedenken Sie, dass es kein intensiveres Gefühl für einen Sänger gibt als das Vortragen der eigenen Gedanken und Gefühle”, sagt Masen Abou-Dakn. Und: “Für den nachhaltigen Erfolg eines Songs und vor allem der langfristigen Karriere eines deutschsprachigen Sängers sind überzeugende Texte Vorraussetzung.” Ob das tatsächlich so ist, will ich jetzt gar nicht diskutieren, aber es ist mir sympathisch.
Das von Masen Abou-Dakn in Workshops vermittelte Wissen ist nun auch in den eigenen vier Wänden nachzulesen.
In diesem Buch geht es darum, wie Sie interessante Songtexte schreiben, die Ihren Hörern sowohl einen kurzen, oberflächlichen Genuss als auch eine tiefgründigere Beschäftigung ermöglichen.
Analog zu den vielen Büchern über das Romanschreiben vermittelt Masen handwerkliche und dramaturgische Grundlagen. Das Buch ist als Workshop konzipiert mit praktischen Beispielen und Übungen.
Es geht darum, Ideen und Thema finden, die Ausarbeitung einer Erzählperspektive, um Rhythmus, Metrik und Reim, um gute Geschichten, eine emotionale Stimmung und einprägsame Bilder.
Ein Lied gilt subjektiv als gelungen, wenn es uns emotional oder intellektuell besonders berührt.
Ein Songtext kann – unabhängig vom persönlichen Geschmack und Genre – dann objektiv als gelungen gelten, wenn er beim Hören als Film im Kopf abläuft. Dazu werden deutschsprachige Popsongs analysiert…
Jetzt ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis die neuen Rios und Gundis auftauchen. Aber im Ernst: Techniken zu erlernen hat noch niemandem geschadet (wenn ich da nur an die Texte der aktuellen Teenie-Bands denke). Das macht zwar noch lange keine guten Songs. Aber: Man eigne sich die Regeln an, dann verletze man sie. Aber gezielt.